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Viel Lob für Jahresbericht des Behindertenbeirats

stadtzeitung37

30. April 2009

 

Viel Lob für Jahresbericht des Behindertenbeirats

(maf) Einen langen Atem würden sie brauchen, das war den Mitgliedern des Behindertenbeirats bei ihrem Amtsantritt vor sechs Jahren klar. Grundlegende Verbesserungen, mehr gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben müssen Schritt für Schritt erkämpft werden. Und das haben die Männer und Frauen mit Handicap getan. Was sie erreicht haben, bilanzieren sie in ihrem Jahresbericht 2008, den der Gemeinderat am Dienstag einhellig lobte und in dem deutlich wird, dass die Belange von Menschen mit Behinderung von der Öffentlichkeit intensiver wahrgenommen werden.

Zur "Dauerpräsenz" beigetragen haben laut Beirat vor allem der Bürgerempfang des Oberbürgermeisters, der behinderte Menschen in den Mittelpunkt stellte, und die Special Olympics National Summer Games, die "ein großes Medienecho fanden und der Bevölkerung vor Augen führten, zu welchen Leistungen Menschen mit Behinderungen fähig sind und wie sie mit ihrer Fröhlichkeit und Lebensfreude eine tolle Stimmung in unserer Stadt zauberten". Positiv bewertet der Ende letzten Jahres neu gewählte Beirat auch, dass es mit einem seiner zentralen Anliegen voran geht - der barrierefreien Umgestaltung öffentlicher Gebäude. Auf dem im Haushalt mit "beachtlichen Beträgen" ausgestatteten Umbauplan stehen das Haus Solms, das Rathaus Neureut und der Soziale Dienst in der Kochstraße. Weniger zufrieden stimmt das Gremium das offenkundige Desinteresse der Hotellerie an der behindertengerechten Ausstattung ihrer Häuser und die nach wie vor unerfreuliche Situation in Bezug auf Läden in der Innenstadt, deren Besuch für Behinderte oft mit vielen Mühen verbunden ist.

Trotz aller Erfolge - die Arbeit geht ihnen nicht aus. Für 2009 haben die Mitglieder des Behindertenbeirats wieder viele Punkte auf der Agenda: Am Herzen liegt ihnen unter anderem die bessere Integration behinderter Kinder, die Barrierefreiheit Karlsruher Krankenhäuser sowie ein größeres Angebot an Wohnungen und Wohnmodellen, die es behinderten Menschen erlauben, selbst bestimmt zu leben.

Für die hervorragende Arbeit und den Anstoß vieler Verbesserungen bedankte sich CDU-Stadträtin Christa Köhler. Als "feste Größe" im sozialen Leben der Stadt bezeichnete Ute Müllerschön (SPD) die im Beirat Engagierten um ihre Vorsitzende Stefanie Ritzmann, die sich "freundlich, dabei aber immer hartnäckig und konsequent" für ihre Interessen einsetzten und den "Finger in die Wunde der Ungleichbehandlung" legten.

Die Unterstützung der Grünen sei ihnen sicher, versprach Stadtrat Michael Borner und wünschte weiterhin "Geduld und Geschick". Schnell habe der Beirat zur Freude von KAL-Stadträtin Margot Döring verstanden, wie "Politik tickt" und gelernt, mit seinen Instrumenten zu spielen. Nach Meinung ihrer Kollegin Barbara Kofler (FDP/A) zeichne die Lobbyisten vor allem Konstruktivität aus. Die Politik sei "angewiesen auf ihren Rat". Als "ausgesprochen gut" empfand auch OB Heinz Fenrich die Kooperation, die Begegnung mit behinderten Menschen "ist für mich immer sehr bereichernd".

 

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