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Stadt legt Programm zur Bekämpfung von Armut vor

stadtzeitung20

17. Januar 2008

 

Stadt legt Programm zur Bekämpfung von Armut vor

(maf) Die Stadt arbeitet derzeit gemeinsam mit der Liga der freien Wohlfahrtsverbände an einem Programm zur Bekämpfung der Armut. Dabei gilt das Hautaugenmerk Kindern und deren Familien. Wie das Konzept aussehen soll, wird demnächst im Sozialausschuss vorgestellt. Angestoßen hatte das Thema die GRÜNE- Gemeinderatsfraktion. Um der Armut zu Leibe zu rücken, sei "die Darstellung der sozialen Wirklichkeit in unserer Stadt unabdingbar", bat sie die Verwaltung um Zahlenmaterial und stellte über 40 Fragen. Wie sich Armut definiere, welche Erscheinungsformen und Auswirkungen sie habe und in welchem Maße Familien Kinder und Jugendliche sowie alte Menschen betroffen seien, wollten die Stadträtinnen und Stadträte wissen.

Die Verwaltung antwortete ausführlich, für Stadträtin Dr. Dorothea Polle-Holl (GRÜNE) war die "Fleißarbeit" allerdings nicht ausführlich genug, sie wünschte sich "detailliertere Angaben", denn manches sei "zu ungenau". Ihre SPD-Kollegin Angela Geiger hingegen war mit den Ausführungen "sehr zufrieden", zog jedoch eine ernüchternde Bilanz des bislang Erreichten. Trotz aller Maßnahmen "konnte die Polarisierung zwischen Arm und Reich nicht gestoppt werden", Sozialhilfequoten und Altersarmut- ein Problem, das in den 90er Jahren gelöst schien _ stiegen und arme Stadtteile würden noch ärmer. Die öffentliche Hand könne das nicht alleine leisten, stand für sie wie den gesamten Gemeinderat außer Frage, gleichwohl gelte es, die soziale Infrastruktur weiter auszubauen. Als Beispiel dafür nannte Geiger die Einrichtung von Familienzentren. Für Marianne Krug (CDU) war wichtig, "Zielgruppen am richtigen Ort und mit den richtigen Mitteln anzupacken" und die "Auswirkungen von Armut zu mildern". "Zugehende Sozialarbeit", wie von der Sozial- und Jugendbehörde praktiziert, sei der richtige Weg. Insgesamt "haben wir in Karlsruhe ein gutes Maß gefunden"

Der Armutsbegriff sei vielschichtig, erklärte FDP/A-Fraktionschef Michael Obert. Relative Armut zum Beispiel orientiere sich am durchschnittlichen Nettoeinkommen der Bürgerinnen und Bürger einer Stadt, aber "statistische Durchschnitte verändern sich", die Lebenssituation der Betroffenen jedoch nicht. Als ein Mittel gegen Armut nannte er die Stärkung der wirtschaftlichen Prosperität der Region. Eine Wiederbelebung des Karlsruher Passes regte Margot Döring (KAL) an, für "sehr sinnvoll" hielt sie die Hausbesuche von Behördenmitarbeitern bei älteren Menschen. Niko Fostiropoulos (Die Linke) verstand nicht, "wie man eine U-Strab wollen kann, wenn die Armut ständig steigt." Karlsruhe sei eine "soziale Stadt mit allen Möglichkeiten der Verbesserung" versprach Bürgermeister Harald Denecken, Armut messbar zu lindern und Erfolgsnachweise zu bringen.

 

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