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Menschen ohne gesetzliche  Krankenversicherung

Gemeinderatsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN

 18. Dezember 2007


Menschen ohne gesetzliche  Krankenversicherung

Anfrage:

  1. Wie viele Menschen sind in Karlsruhe weder privat noch gesetzlich krankenversichert (ggf. Schätzung)?

     
  2. Bei wie vielen der Unversicherten  handelt es sich um Menschen mit Migrationshintergrund (ggf. Schätzung)?

     
  3. Welche Maßnahmen werden ergriffen, um  diesen Menschen dennoch eine (prophylaktische wie notfallmedizinische) Krankenversorgung zu ermöglichen?

Sachverhalt/Begründung:

 

Seit Mitte der neunziger Jahre ist die Zahl der Menschen ohne  Krankenversicherung in Deutschland kontinuierlich gewachsen. Das zeigt eine Expertise im Auftrag der Hans-Böckler-Stiftung. Hält die  Entwicklung an, drohen gesundheitliche  und wirtschaftliche Risiken für die  Nichtversicherten ebenso wie für die  Bevölkerung insgesamt.

Anders als etwa in den USA lebt in der Bundesrepublik bislang zwar nur eine kleine Minderheit ohne  Krankenversicherungsschutz. Doch ist  diese Gruppe zwischen 1995 und 2003 deutlich gewachsen: Von 105 000 auf 188 000 Personen, wie die Forscher auf Basis der derzeit verfügbaren Daten des Statistischen Bundesamtes ermitteln. Die tatsächliche Zahl dürfte nach Analyse der Wissenschaftler eher noch höher  liegen, da beispielsweise MigrantInnen ohne Aufenthalts-genehmigung in der Statistik nur selten erfasst sind.

Besonders deutlich gestiegen ist seit  1995 die Zahl der Erwerbstätigen ohne Krankenversicherung. Ihr Anteil an der Gruppe der Nichtversicherten liegt  mittlerweile bei über 40 Prozent. Darunter sind zahlreiche Selbständige  mit kleinem Einkommen sowie geringfügig  Beschäftigte, die sich weder über eine gesetzliche noch über eine private Kasse absichern. So treffen ältere  Beschäftigte, die sich nach einer Arbeitslosigkeit selbständig gemacht und privat versichert hatten, auf hohe gesetzliche Hürden, wenn sie zurück in  die gesetzliche Krankenversicherung wechseln wollen. In der Privatkasse sind sie mit hohen, risikobezogenen Prämien  konfrontiert. Auch Geschiedene und MigrantInnenen stehen überdurchschnittlich oft ohne Schutz da.

Für die Zukunft ist es bei der derzeitigen Entwicklung notwendig, eine Strategie zu verfolgen, nach der auch Menschen ohne Krankenversicherung in die  Krankenversorgung einer Stadt einbezogen werden können wenn möglich nicht nur bei akuter Erkrankung, sondern auch in die prophylaktische medizinische Arbeit.

Unterzeichnet von:

Michael Borner,  Dr. Dorothea Polle-Holl

 

 

Stellungnahme der Stadtverwaltung

 

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