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Kippen in Sichtweite?

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08. Januar 2008

 

Kippen in Sichtweite?
Zigarettenautomaten um Schulen sollen abgeschafft werden



„Zigaretten rauchen ist heute normal geworden“
 

sti. Zigarettenautomaten in direkter Sichtweite und Umgebung von Schulen und Jugendzentren – im Karlsruher Stadtgebiet gibt es viele solche Standorte. Insgesamt 91 haben Mitarbeiter des Bauordnungsamtes und der betroffenen Einrichtungen jüngst gezählt, berichtet Klaus Böttle, Büroleiter von Bürgermeister Ullrich Eidenmüller. Alle verstoßen gegen die freiwillige Selbstverpflichtung des Bundesverbands Deutscher Tabakwaren-Großhändler und Automatenaufsteller (BDTA) aus dem Jahr 1997. Darin heißt es, dass in einem Sichtfeld von 50 Metern vom Haupteingang von Schulen und Jugendzentren keine Zigarettenautomaten stehen sollen. Auch in den diese Einrichtungen umlaufenden Straßenabschnitten will der BDTA demnach auf die Aufstellung von Automaten verzichten.

Dass dies jedoch in der Praxis oft nicht umgesetzt wird, stellten Stadträte der Grünen bereits vor einiger Zeit fest. In einem Antrag an die Stadt drangen sie deshalb darauf, alle betroffenen Automaten ausfindig zu machen. Die Auflistung zeigt, dass an vielen Schulen und Jugendzentren bis zu vier Zigarettenautomaten in direkter Sichtweite und Umgebung angebracht sind. Einzelbeispiele sind etwa die Grundschule am Weinweg in Rintheim, das Lessing-Gymnasium, die Tullaschule oder auch das Jugendcafé „Westside Paradise“ in der Schillerstraße. Weitere solche Automatenstandorte gibt es im ganzen Stadtgebiet von Grünwettersbach bis Knielingen, von Bulach bis Rintheim. Besonders viele Verstöße wurden in Durlach gezählt, an insgesamt sechs Schulen sowie dem Kinder- und Jugendhaus.

Nicht nur die Gemeinderatsfraktion der Grünen will diesen Zustand so nicht weiter hinnehmen. Michael Borner, Stadtrat der Grünen, äußert sich zufrieden darüber, wie der Antrag seiner Fraktion bearbeitet wurde. „Die Stadt hat das wunderbar unterstützt“, lobt Borner und betont, dass sich im Gemeinderat über alle Parteien hinweg einig gewesen seien, bei diesem Thema die Initiative zu ergreifen. „Zigaretten rauchen ist heute zu normal geworden“, begründet Borner den Vorstoß seiner Fraktion. Deshalb sei es notwendig, den Automatenbetreibern ihre freiwillige Selbstverpflichtung, die zum Verzicht auf Automaten in unmittelbarer Umgebung von Schulen und Jugendeinrichtungen aufruft, wieder ins Gedächtnis zu rufen. Der Altersnachweis, der seit Januar 2007 zum Zigarettenkauf am Automaten nötig ist, hindert Kinder und Jugendliche seiner Ansicht nach nicht am Rauchen. „Da ist schnell mal ein älterer Schüler, der aushilft“, so Borner. Auch der BDTA habe ihm versichert, dass die Selbstverpflichtung trotz des Altersnachweises weiterhin gelte.

Böttle erklärt das mit der zeitaufwändigen Überprüfung der Automaten. „Das hat etwas gedauert, da es eine große Laufarbeit war.“ Das weitere Vorgehen sei dafür umso schneller abgewickelt worden. Die Stadt habe dem BDTA Mitte November mitgeteilt, welche Automatenbetreiber sich in Karlsruhe nicht an die Selbstverpflichtung halten. „Der BDTA hat die Betreiber der jeweiligen Zigarettenautomaten nun aufgefordert, diese zu entfernen“, weiß Böttle. Alles weitere liege in den Händen der insgesamt fünf betroffenen Automatenbetreiber. Diese müssen sich nun selbst mit dem Bauordnungsamt in Verbindung setzen. „Dann müssen wir sehen, ob die Betreiber bei allen Automaten, die wir aufgeführt haben, kooperativ sind und sie abbauen“, so Wolfgang Müller vom Bauordnungsamt.

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RUND 100 ZIGARETTENAUTOMATEN gibt es in der Nähe von Schulgebäuden (hier in der Durlacher Auerstraße) - und alle verstoßen gegen die freiwillige Selbstverpflichtung der Tabakgroßhändler und Automatenaufsteller. Foto: jodo

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