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Kampf gegen Kippen

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26. Januar 2011

 

Kampf gegen Kippen
Gemeinderat für rauchfreie Spielplätze / Neue Schilder?

Auf Karlsruher Kinderspielplätzen darf künftig nicht mehr geraucht werden. Dies beschloss der Gemeinderat gestern mit großer Mehrheit und folgte damit einem Antrag der CDU-Gemeinderatsfraktion. Strittig ist noch, wie das Rauchverbot optisch deutlich gemacht wird. CDU-Stadtrat Ingo Wellenreuther, MdB, setzte sich dafür ein, auf sämtlichen 500 Spielplätzen in der Stadt gut sichtbare Schilder aufzustellen, auf denen steht: „Dieser Spielplatz ist rauchfrei! Seien Sie Vorbild. Kinder haben ein Recht auf gesunde Spielräume“. Oberbürgermeister Heinz Fenrich schlug stattdessen vor, mit „pfiffigen Aktionen“ in der Bevölkerung ein Bewusstsein für die rauchfreien Spielplätze zu schaffen.
Die Freien Wähler hatten zudem beantragt, auf den „Rauchfrei-Schildern“ auch den Hinweis anzubringen, dass Hunde nicht auf Spielplätzen „mitgeführt“ werden dürfen.
CDU-Stadtrat Wellenreuther begründete den Vorstoß seiner Fraktion mit der großen Gefahr für die Gesundheit von Kindern, wenn diese mit den auf Spielplätzen herumliegenden Kippen spielten und die Zigarettenstummel schluckten. Ihr kleiner Körper werde dann nämlich mit den im Resttabak und in den Filtern gespeicherten Giftstoffen wie Nikotin, Arsen sowie mit Schwermetallen wie Blei oder Cadmium belastet.
Laut Wellenreuther gibt es in Städten wie Heidelberg, Köln oder Wolfsburg bereits kommunale Rauchverbote auf Spielplätzen. Zudem hat nach Meinung der CDU das Rauchen auf Spielplätzen noch andere negative Auswirkungen: Rauchende Personen seien ein schlechtes Vorbild für Kinder und der Tabakrauch schade Kindern.
Unterstützung erhielt die CDU von den Grünen. Stadtrat Michel Borner hatte sich auf Spielplätzen umgeschaut und eine Vielzahl von Kippen gesammelt. Nach seinen Worten besteht für Kinder sogar Lebensgefahr, wenn sie Zigarettenreste schlucken.
Für die SPD sagte Elke Ernemann, ihre Fraktion sei ebenfalls dafür, das Rauchverbot in der Grünanlagenverordnung zu verankern. Sie warnte aber vor einem „Schilderwald“ auf den Spielplätzen. Die Wirksamkeit des Verbots stehe und falle mit seiner Überwachung, betonte die SPD-Politikerin. Schilder allein garantierten noch keine rauchfreien Spielplätze fand auch FDP-Stadtrat Heinz Golombeck, MdB. Wichtig wäre eine begleitende Kampagne. Der Nichtraucherschutz sollte aber auch in diesem Bereich sehr ernst genommen werden, forderte der Stadtrat.
Als „gute Sache“ empfang auchKAL-Stadträtin Margot Döring den Antrag der CDU und sprach sich ebenfalls für Schilder aus. Allerdings werde man wohl nicht völlig verhindern können, dass junge Leute sich auf den Plätzen treffen und Kippen zurücklassen.
Linken-Stadtrat Niko Fostiropoulos hielt den Vorschlag der CDU für „richtig und vernünftig“, allerdings hätte er auch Liegewiesen an Baggerseen und andere Plätze gern kippenfrei. Günther Kopp

 

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