sunflower-klein02
millionengrab2
images02
plakat-soziales-212x300neu302
Grüne Fraktion erfreut über Umsetzung ihres Antrags

boulevardbaden

14. Februar 2011

 

Grüne Fraktion erfreut über Umsetzung ihres Antrags

Karlsruhe (bb). Im April vergangenen Jahres wandte sich die GRÜNE-Gemeinderatsfraktion in einem Antrag an die Stadtverwaltung, das städtische Straßenverzeichnis auf Personen zu überprüfen, die sich Verbrechen gegen die Menschlichkeit schuldig gemacht haben.

Leider sind in Karlsruhe heute noch Straßen nach Personen benannt, deren Äußerungen und Handlungen im Widerspruch zu demokratischen Wertvorstellungen stehen. So sind beispielsweise Heinrich von Treitschke, Adolf Lüderitz und Hermann von Wissmann Namenspaten von Karlsruher Straßen“, erklärt Stadtrat Michael Borner von der GRÜNEN Gemeinderatsfraktion.

Treitschke lieferte mit seinen Publikationen die Argumentationsgrundlage eines „bürgerlichen Antisemitismus“. Lüderitz gelangte durch Betrug an ein großes Landgebiet in Afrika, das den Kern der späteren Kolonie Deutsch- Südwestafrika bildete. Von Wissmann, Kolonialgouverneur, wurde durch sein äußerst brutales Vorgehen gegen Aufständische in Deutsch-Ostafrika bekannt. Laut Auffassung der GRÜNEN haben die genannten Personen keine Vorbildfunktion bzw. keine positiv herauszustellende Rolle in unserer Gesellschaft gespielt. Deshalb dürften auch keine Straßen nach ihnen benannt werden. Die Mindestforderung war jedoch, dass die Straßennamen entsprechend zeitgemäßer historischer Einschätzung kommentiert werden.

Wir freuen uns, dass die Stadtverwaltung dem Wunsch der zeitgemäßen historischen Kommentierung nun nachgekommen ist. Die von den GRÜNEN kritisierten Straßennamen werden mit erläuternden Schildern ergänzt, so dass für die Karlsruher BürgerInnen nun die Möglichkeit für eine kritische Auseinandersetzung mit den Namenspaten ihrer Straßen besteht. Aufgegriffen hat die Stadtverwaltung außerdem den Vorschlag, den Straßennamensgeber Fritz von Haber, der eine maßgebliche Rolle bei der Herstellung von Giftgaswaffen im ersten Weltkrieg spielte, einer neuerlichen geschichtlichen Einschätzung mit entsprechender Kommentierung zu unterziehen“, so Borner abschließend.

 

zur Startseite