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Grüne äußern sich zu Bibliotheksgebühren und Kinderarmut

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11. Februar 2009

 

Grüne äußern sich zu Bibliotheksgebühren und Kinderarmut

Karlsruhe (ps) - Der kulturpolitische Sprecher der Grünen im Landtag Jürgen Walter verurteilt die von der Landesregierung geplanten Nutzungsgebühren für die Landesbibliotheken in Stuttgart und Karlsruhe: "Auf kaltem Wege Bibliothekengebühren einzuführen, ist der falsche Weg."

Die Landesregierung könne nicht immer das Hohe Lied der Bildung singen und gleichzeitig die Hürde für den Zugang für Bildung erhöhen. Jürgen Walter weiter: "Bibliotheken sind Bildungseinrichtungen, und in Zeiten des lebenslangen Lernens sind Gebühren das falsche Signal." Die Landtagsgrünen haben in einem Antrag eine Konzeption über die künftige Rolle der Landesbibliotheken in einer sich ändernden Wissens-, Informations- und Mediengesellschaft angemahnt. Walter: "Die Landesregierung muss dringend Klarheit darüber erlangen, welche Rolle die Landesbibliotheken im der sich ändernden Wissensgesellschaft zukünftig spielen soll."

Überdies weist die Gemeinderatsfraktion auf eine aktuelle Untersuchung des Bremer Institut für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe hin, wonach in Karlsruhe im September 2008 immer noch 5.435 Kinder im Alter von unter 15 Jahren bzw. 15,3 Prozent aller Kinder entsprechenden Alter in sogenannten SGB II-Bedarfsgemeinschaften lebten. Das sind 278 Kinder weniger als im Januar 2007, als der bisherige Höchststand mit 5.713 Kindern in "Hartz IV-Haushalten" registriert wurde.

"Kinderarmut ist keine Randerscheinung", so die beiden sozialpolitischen Sprecher der Grünen Gemeinderatsfraktion Michael Borner und Dorothea Polle-Holl. Diese Tendenz war in den letzten beiden jahren trotz des wirtschaftlchen Aufschwungs fast ungebrochen. "Hinzu kommen mehrere hundert Jugendliche im Alter zwischen 15 und 18 Jahren, die durch die Bundeagentur nicht statistisch erfasst werden, so dass von mindestens 6.800 Kindern und Jugendlichen in Karlsruhe auszugehen ist, die auf dem Niveau der Sozialhilfe leben müssen", so Stadtrat Borner.

"Arme und Jugendliche werden strukturell ausgegrenzt. Armutslagen von Kindern und Jugendlichen sind häufig mit eingeschränkten Lebens- un d Teilhabechancen verbunden. Armut ist der größte Risikofaktor für die kindliche Entwicklung. Sie wirkt ab frühester Kindheit und hat Langzeitfolgen. Kinder und Jugendliche aus armen Familien brauchen eine faire Chance, um ihre individuellen Potentiale zu entwickeln und zu entfalten. Wir wollen, dass alle Karlsruher Kinder gesund aufwachsen, Bildungs- und Förderangebote wahrnehmen und so eine gute Ausgangsposition für ihre weitere Lebensgestaltung und ihre berufliche Perspektive erhalten", schließt Stadträtin Polle-Holl die Stellungnahmen ab. 

 

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