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GRÜNE: Überprüfung des städtischen Straßenverzeichnisses auf Personen, die sich Verbrechen gegen die Menschlichkeit schuldig gemacht haben

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Gemeinderatsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN

21. April 2010

GRÜNE: Überprüfung des städtischen Straßenverzeichnisses auf Personen, die sich Verbrechen gegen die Menschlichkeit schuldig gemacht haben

„Leider sind in Karlsruhe noch im Jahre 2010 Straßen nach Personen benannt, deren Äußerungen und Handlungen im Widerspruch zu demokratischen Wertvorstellungen stehen. So sind beispielsweise Heinrich von Treitschke und Adolf Lüderitz Namenspaten zweier Karlsruher Straßen“, so Stadtrat Michael Borner von der GRÜNEN Gemeinderatsfraktion.

Treitschkes plakative Formel „Die Juden sind unser Unglück“ wurde zum Slogan der nationalsozialistischen Zeitschrift „Der Stürmer". Lüderitz wurde in der Zeit des Nationalsozialismus als „Vater der ersten deutschen Kolonien“ gefeiert. Mit der Straßenbenennung sollte ihm und der deutschen Kolonialpolitik 1937 ein Denkmal ge-setzt werden, um den Gedanken der Rückgewinnung der ehemaligen Kolonien zu propagieren.

Die GRÜNEN wenden sich mit einem Antrag an die Stadtverwaltung, in dem diese beauftragt wird, das Karlsruher Straßenverzeichnis auf ähnlich problematische Benennungen von Straßen, Wege und Plätze zu überprüfen.

Vor einigen Jahren wurde bereits die "Vormerkliste“ für künftige Straßenbenennungen einer gründlichen Überprüfung der dort aufgelisteten Personen unterzogen. Nach Ansicht der GRÜNEN ist es jedoch unerlässlich, auch alle bereits vergebenen Straßenbezeichnungen einer Validierung zu unterziehen. Um dieses Ziel zu errei-chen, schlägt die GRÜNE Gemeinderatsfraktion vor, dass eine wissenschaftliche Arbeit in Zusammenarbeit mit einer Karlsruher Hochschule zu diesem Thema in Auftrag gegeben wird.

"Menschen wie Treitschke und Lüderitz sind keine Vorbilder und deshalb dürften auch keine Straßen oder Wege nach ihnen benannt werden. Unsere Mindestanforderung ist jedoch, dass solche Straßennamen entsprechend zeitgemäßer historischer Einschätzung kommentiert werden", so abschließend Michael Borner von den GRÜNEN.

 

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