sunflower-klein02
millionengrab2
images02
plakat-soziales-212x300neu302
Grabmale: Nicht aus Kinderhand

stadtzeitung34

27. März 2009

 

Grabmale: Nicht aus Kinderhand

Steinmetze bieten Zertifikate zur Orientierung

(maf) Sie sind günstig und in ihren Farbschattierungen ausgefallen, aber ihr Preis ist dennoch viel zu hoch - Grabsteine aus Indien, China, Südamerika oder Afrika. Meistens stammen sie aus Steinbrüchen oder Fabriken, in den ausgebeutete Kinder unter unwürdigen Bedingungen schuften müssen. Da die Verwendung solcher Steine in Karlsruhe laut einstimmigem Beschluss des Gemeinderats unerwünscht ist, aber nicht per Satzung verboten werden kann - München ist damit bereits vor Gericht gescheitert - setzen Bürgermeister Klaus Stapf und der Leiter des Friedhofs- und Bestattungsamts, Matthäus Vogel, auf Freiwilligkeit. Sämtliche Karlsruher Steinmetze haben sich verpflichtet, ihre Kunden künftig auf garantiert ohne ausbeuterische Kinderarbeit hergestellte Grabmale und Rohmaterialien hinzuweisen. Entsprechende Zertifikate von Organisationen wie "Fair Stone", "IGEP" oder "Xertifix" hängen in deren Läden.

Damit sei gemeinsam ein "wichtiger Schritt" in Sachen "Fairer Handel" vollzogen worden, so Stapf, der beim Pressetermin am Dienstag schätzte, dass nun 95 Prozent der angebotenen Steine in Karlsruher Betrieben entweder zertifiziert seien oder aus Europa stammten. Wer Näheres zum Problem der Kinderarbeit und den Zertifizierungen wissen möchte, kann sich immer mittwochs in der Zeit von 14 bis 17.30 Uhr im Infocenter am Hauptfriedhof von Experten beraten lassen Ein weiterer Schritt zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit. Denn aus Erfahrung wissen die Steinmetze, dass nur 20 Prozent ihrer Kundschaft bislang nachgefragt hat.

 

zur Startseite