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Diamorphin-Therapie: Karlsruher Fraktionen sind erleichtert

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03. Juni 2009

 

Diamorphin-Therapie: Karlsruher Fraktionen sind erleichtert

Karlruhe (ps/fbg) - Am 28. Mai wurde es im Bundestag offiziell beschlossen: das künstliche Heroin Diamorphin soll künftig beim Drogenentzug helfen. Die deutliche Mehrheit des Bundestages stimmte für den Antrag, die CDU hatte dagegen starke Bedenken geäußert. Nun ergreifen die Karlsruher Fraktionen zu diesem Thema das Wort. Diamorphin-Therapie: Karlsruher Fraktionen sind erleichtert

Die Ersatzdroge Diamorphin soll künftig, unter besonderen Umständen, zur Therapie an Heroinabhängige ausgegeben werden (siehe auch "Schwerstabhängige erhalten Heroin auf Rezept"). Nach einer Studie in deutschen Großstädten hatte man festgestellt, dass die Ersatzdroge Methadon geringere Erfolge lieferte, als die Behandlung mit Diamorphin. Mit 349 Stimmen für den von der SPD initiierten Antrag musste sich die CDU/CSU Fraktion, die Bedenken zu diesem Thema geäußert hatte, geschlagen geben.

"Es hat sich gelohnt, dass wir als SPD sowohl auf der kommunalen-, als auch auf Landes -und Bundesebene seit vielen Jahren für eine gesetzliche Regelung gekämpft haben“, sagte die SPD-Fraktionsvorsitzende Doris Baitinger. Die SPD zeige sich sehr erfreut über den Beschluss und wies vor allem auf die Patienten hin, die nun durch die Kostenübernahme der Krankenkassen eine finanzielle Entlastung erfahren. Auch die Jugendabteilung der Sozialdemokraten (Jusos) ist erfreut über das Votum des Bundestages. Der 28. Mai sei ein guter Tag für Karlsruhe gewesen, denn nun könne mit der Patientenversorgung begonnen werden. Vor allem die Arbeiterwohlfahrt (AWO) sei erleichtert, dass nun mit der Behandlung begonnen werden könne. Darüberhinaus zeige die Haltung der CDU/CSU, dass fortschrittliche Politik mit der Union nur sehr bedingt zu machen sei.

"Eine sichere und sozial verträgliche Behandlungsmethode"

Auch die Grünen begrüßen den Beschluss des Bundestages, als einen wichtigen Schritt, Schwerstabhängigen zu helfen, in ein geregeltes Leben zurückzufinden. "Damit kann jetzt auch die Karlsruher AWO-Ambulanz ihre Drogenhilfearbeit auf eine sichere gesetzliche Grundlage stellen", sagten Michael Borner und Dorothea Polle-Holl, sozialpolitische Sprecher der Gemeinderatsfraktion der Grünen. Die FDP schließt sich der Meinung der anderen Fraktionen an, hätte es jedoch begrüßt, wenn das Gesetz schon früher durchgesetzt worden wäre. Auch sie sind der AWO für ihre Arbeit mit Abhängigen sehr dankbar (siehe auch "Interview zu Diamorphin-Abgabe: Wird der Staat jetzt zum Dealer?" mit FDP Bundestagsabegordeten Patrick Meinhadt).

"Diese Behandlungsmethode ist sicher und sozial verträglich", sagte Thomas Müller, gesundheitspolitischer Sprecher der CDU Karlsruhe. Die Behandlung habe die Schwerstabhängigen erreicht und wichtig sei vor allem, dass der Gesundheitszustand der Betroffenen sich körperlich als auch seelisch bessere. Somit könne die Reintegration in Alltag und Gesellschaft nach und nach erfolgen und der Bestand der Karlsruher Heroinambulanz sei gesichert.

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Die Spritze auf dem Tablett enthält den Wirkstoff Diamorphin, also synthetisch hergestelltes Heroin (Archivbild).

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