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Alle Fraktionen unterstützen Heroinmodell

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23. April 2009

 

Alle Fraktionen unterstützen Heroinmodell

Städtische Förderung wird auf 325 000 Euro aufgestockt

OB Fenrich: Städtische Förderung ist Signal an Berlin

Von unserem Redaktionsmitglied Günther Kopp
Der Gemeinderat hat sich bei der Haushaltsberatung mit den Stimmen aller Fraktionen dafür ausgesprochen, das so genannte Heroinmodell mit dem notwendigen Kapital auszustatten. Oberbürgermeister Heinz Fenrich zeigte sich über diese Einmütigkeit sehr froh und war sich sicher, dass dieses Signal in Berlin verstanden werde. Der Kampf für die Abgabe von Heroin an Schwerstabhängige unter strengster ärztlicher Aufsicht, wie ihn die Stadt Karlsruhe bereits seit mehreren Jahren gegen die große Politik führt, ist nach den Worten des Oberbürgermeisters das Bohren dicker Bretter. Aber vor dem Erfolg, den das Modell inzwischen aufweise, könne man in Berlin nicht die Augen verschließen, so Fenrich.
Träger des Modells ist die Ambulanz der Arbeiterwohlfahrt (AWO). Sie bietet unter anderem suchtmedizinische Behandlung, aber auch sozialarbeiterische Einzelberatung sowie Therapien an. Die AWO sollte von der Stadt in diesem und im nächsten Jahr jeweils 308 000 Euro erhalten. Dieses Geld werde aber nicht ganz reichen, hatte die Arbeiterwohlfahrt signalisiert. Voraussichtlich entstünden 2009 Kosten von 310 000 Euro und 2010 von 325 000 Euro. CDU, SPD und Grüne kamen daraufhin überein, für dieses Jahr eine Erhöhung des Zuschusses um knapp 2 000 Euro und für das kommende Jahr um knapp 17 000 Euro zu beantragen.
Die ambulante Drogenhilfe der AWO-Ambulanz habe sich in Deutschland zu einer modellhaften Einrichtung entwickelt, dieser Erfolg dürfe nicht gefährdet werden, waren sich die Antragsteller einig. Die Grünen verwiesen darauf, dass die AWO durch Organisationsänderungen die Kosten der Ambulanz weiter minimiert habe, sonst wäre der Zuschussbedarf noch höher ausgefallen. Die SPD verwies darauf, dass die Ambulanz zur Behandlung heroinabhängiger Menschen eine über die Parteigrenzen hinweg anerkannte Institution sei, die man vorbehaltlos unterstütze. Gleichwohl hoffe man, dass die Bundesregierung durch entsprechende Beschlüsse die Stadt entlasten werde, so dass man das jetzt an die AWO fließende Geld für andere Zwecke zur Verfügung stellen könne.
Anfang des Jahres hatte der Bund mitgeteilt, die Förderung des Heroinversuchs laufeaus, was in Karlsruhe bereits zu der Befürchtung geführt hatte, das Modell stehe vor dem Aus.

 

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