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„Steinmetze nehmen kein Material aus Kinderhand“

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23. April 2008

 

„Steinmetze nehmen kein Material aus Kinderhand“
Grabmalberatung im Info-Center des Hauptfriedhofs

Von unserem Mitarbeiter Bernhard Wagner
Grabmale stehen im Mittelpunkt einer Grabstätte. Sie werden neben der bildhauerischen Kunst sehr stark von Symbolen geprägt. „Jedes Grabzeichen ist ein einzigartiges Exponat“, so Erster Bürgermeister Siegfried König beim gestrigen Pressegespräch im Info-Center im Hauptfriedhof. Er verband dies mit der Vorstellung des neuen Beratungsangebotes für die steinernen Lebenszeichen. Doch nach welchen Kriterien wählt man ein solches Grabmal aus? „Vorteilhaft ist, wenn für die Betroffenen frühzeitig ein objektives und firmenneutrales Beratungs- und Informationsangebot besteht“, sagte König. Dann spricht der Bürgermeister das Thema „Grabmale aus Kinderhand“ an. Bedingt durch den globalen Preisdruck würden „immer häufiger Rohmaterialien, aber auch fertige Grabmale“ von den Steinmetzen aus Asien, besonders aus China und Indien, bezogen. Dies hatte auch bereits die Grünen-Gemeindefraktion thematisiert (die BNN berichteten).
Es wurde beschlossen, auf eine vorgeschriebene Regelung in der Friedhofssatzung zunächst zu verzichten. Die Karlsruher Fachfirmen würden nur noch zertifizierte Grabsteine, etwa von „Xertifix“, als Nachweis anerkennen.
„Wir streben über den Verein zur Pflege der Friedhofskultur eine Selbstverpflichtung der Grabsteinfirmen an“, betonte König. Übereinstimmend hoben die Steinmetze Ralf Löffler und Jörg Achatz hervor, dass sie „keine Grabsteine aus Kinderhand“ verwenden. „Das größte Problem sind die Kontrollen“, sagt Matthäus Vogel, Leiter des Friedhofsamtes.
Wie von Anfang an eine gute Beratung gelingen kann, machte Isolde Zachmann deutlich. Sie habe das Grabmal von ihrem verstorbenen Mann so gestaltet, dass es mit dessen stilisierten Hobbys – antike Uhren, Oldtimer-Auto oder eine Plakette der Christuskirche auf einer Bronzetafel – für sie „eine heilsame Wirkung“ ausübe.
Der Rüppurrer Secondhand-Markt von Ruth Seidel übergab gestern eine Spende von 1 500 Euro, die der seit drei Jahren bestehenden Kindertrauergruppe KiT zugute kommt.
Die kostenlose Grabmalberatung findet jeden Mittwoch zwischen 14 und 17.30 Uhr durch Rainer Hornung, Mitarbeiter des Friedhofs- und Bestattungsamts statt. Telefonische Terminvereinbarung unter 1 33 - 69 42 oder unter der Nummer 7 82 09 33.

 

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